Teebaumöl ist ein ätherisches Öl, das traditionell zur Behandlung von Wunden, Verbrennungen und anderen Hautinfektionen eingesetzt wird. Befürworter behaupten heute, dass das Öl bei Erkrankungen von Akne bis Zahnfleischentzündungen helfen könnte, die Forschung dazu ist jedoch begrenzt.
Teebaumöl wird aus Melaleuca alternifolia, einer in Australien heimischen Pflanze, destilliert.2 Teebaumöl kann direkt auf die Haut aufgetragen werden, wird aber häufiger vor dem Auftragen mit einem anderen Öl, wie Mandel- oder Olivenöl, verdünnt.3 Viele Produkte wie Kosmetika und Aknebehandlungen enthalten dieses ätherische Öl. Es wird auch in der Aromatherapie verwendet.
Verwendung von Teebaumöl
Teebaumöl enthält sogenannte Terpenoide, die antibakterielle und antimykotische Wirkungen haben.7 Die Verbindung Terpinen-4-ol kommt am häufigsten vor und ist vermutlich für den Großteil der Wirkung von Teebaumöl verantwortlich.
Fromstein SR, Harthan JS, Patel J, Opitz DL. Demodex-Blepharitis: klinische Perspektiven. Clin Optom (Auckl).
Die Forschung zur Verwendung von Teebaumöl ist noch begrenzt und seine Wirksamkeit ist unklar.6 Einige Hinweise deuten darauf hin, dass Teebaumöl bei Erkrankungen wie Blepharitis, Akne und Vaginitis helfen kann.
Blepharitis
Teebaumöl ist eine Erstbehandlung bei Demodex-Blepharitis, einer durch Milben verursachten Entzündung der Augenlider.
In leichten Fällen können Shampoo und Gesichtsreiniger mit Teebaumöl einmal täglich zu Hause angewendet werden.
Bei stärkerem Befall empfiehlt ein Arzt einmal wöchentlich eine 50%ige Konzentration Teebaumöl auf die Augenlider aufzutragen. Diese hohe Konzentration führt dazu, dass sich die Milben von den Wimpern entfernen, kann aber Haut- oder Augenreizungen verursachen. Niedrigere Konzentrationen, wie z. B. ein 5%iges Lidpeeling, können zu Hause zweimal täglich zwischen den Terminen angewendet werden, um die Milben von der Eiablage abzuhalten.
Eine systematische Überprüfung empfahl die Verwendung von Produkten mit geringerer Konzentration, um Augenreizungen zu vermeiden. Die Autoren stellten fest, dass für diese Anwendung keine Langzeitdaten für Teebaumöl vorliegen, sodass weitere klinische Studien erforderlich sind.
Akne
Obwohl Teebaumöl ein beliebter Inhaltsstoff in rezeptfreien Aknemitteln ist, gibt es nur begrenzte Beweise für seine Wirksamkeit.
Eine Überprüfung von sechs Studien zur Anwendung von Teebaumöl bei Akne kam zu dem Schluss, dass es die Anzahl der Läsionen bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Akne verringerte.2 Es war zudem etwa so wirksam wie herkömmliche Behandlungen wie 5 % Benzoylperoxid und 2 % Erythromycin.
Und in einer kleinen Studie mit nur 18 Personen wurde eine Verbesserung bei Menschen mit leichter bis mittelschwerer Akne festgestellt, die 12 Wochen lang zweimal täglich Teebaumöl-Gel und Gesichtsreiniger auf die Haut auftrugen.9
Um die Wirkung von Teebaumöl auf Akne zu bestimmen, sind weitere randomisierte kontrollierte Studien erforderlich.
Kolpitis
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Teebaumöl die Symptome von Vaginalinfektionen wie Ausfluss, Schmerzen und Juckreiz wirksam lindert.
In einer Studie mit 210 Patientinnen mit Vaginitis wurden fünf Nächte lang jeden Abend vor dem Schlafengehen 200 Milligramm (mg) Teebaumöl als Vaginalzäpfchen verabreicht. Das Teebaumöl linderte die Symptome wirksamer als andere Kräuterpräparate oder Probiotika.
Zu den Einschränkungen dieser Studie gehörten die kurze Behandlungsdauer und der Ausschluss von Frauen, die Antibiotika einnahmen oder an chronischen Erkrankungen litten. Vorerst ist es daher ratsam, bei traditionellen Behandlungen wie Antibiotika oder antimykotischen Cremes zu bleiben.
Veröffentlichungszeit: 12. Juni 2024